30.08.2012

Aus dem Leben [1]


Ihr Lieben,
zuerst möchte ich ganz herzlich DANKE meinen neuen Leserinnen sagen! Das ist wie immer ganz aufregend und spannend, wenn sich neue Leute einschalten. Wo mögen sie herkommen? Wie mögen sie sein, was mag sie interessieren? Total klasse!
Auch lieben Dank für alles Kommentieren, für alle Mails und für alles Interesse überhaupt.
Es bereichert ja das alltägliche Leben ungemein. Danke, ihr!!!

So ... nun ...

... wenn ihr mögt, erzähl ich euch heute mal was aus meinem Leben ... so ein wenig von früher?
[Ich setz' das jetzt einfach mal voraus, dass ihr JA sagt ;)].

Mein Großvater, nein, mein Urgroßvater besaß eine Kartonagenfabrik.
Das war eine Fabrik, in der Kartons aller Art für feine Handschuhe, Seidenunterwäsche und -strümpfe und so weiter hergestellt wurden.

Es gab große Maschinen, die viel Radau machten. Und die für mich - damals auf meinem Dreirad - sehr imposant wirkten. Ich durfte ihnen aber nicht zu nahe kommen, denn die Antriebsriemen - zwar hinter Gitter, aber dennoch - waren sehr gefährlich.

Ich war noch ziemlich klein, noch kein Schulkind, aber schon damals schwelgte ich gern in den Bergen von bunten Papieren aller Art.

Heute ist ja alles wieder da [ich überlege grad: war das Interesse daran, die Liebe dafür jemals weg? Oder hat man sie nur nicht mehr wahrgenommen?] - die Lust an der Farbigkeit, am Material, am Fühlen und Kleben, Schneiden und Zusammenfügen.
Das ist so wunderbar ...

Mein Großvater saß mit all den Arbeitern an der großen langen Tafel im Arbeitssaal.
In fröhllichem Gleichklang wurde grauer, an den Kanten und Ecken zusammengehefteter Karton mit dem herrlichsten Papier und Bändern beklebt und bestückt, das und die man sich nur denken kann.
Geprägt, gemustert, gestanzt, bespritzt ... entstand so daraus eine wundeschöne Vepackung für wunderschöne Sachen.

Und ich stand am Rand an der Arbeitstafel, schaute grad oben raus und guckte zu, wie die Papierstreifen durch die Leimmaschine rutschten und von fleißigsten Händen aufgeklebt, umgefalzt und glattgestrichen wurden.

In unserem Haushalt gab es Kartons und Schachteln für alles und für jedes.
Praktisch für jeden Knopf, für jede Nadel, für jedes kleine oder größere Ding.
[Die buntgeblümte Knopfschachtel mit ihren Abteilen lebt heute noch bei einer meiner Töchter!]

Und ich hatte Musterbücher mit Papieren, aus denen ich wieder Bücher mit Mustern ausschnitt und zusammenklebte.

Das hat sich vererbt.
Alle meine [unsere] vier Kinder [und teils Enkel - bei manchen muss man noch abwarten, was wird] haben einen künstlerischen Drang.
Sie kreieren, malen, schreiben, musizieren, rezitieren und schauspielern, dass es eine Lust ist.
Und nicht zu vergessen die Handarbeit mit Wolle, Garnen, Fäden ...

Ich bin so dankbar für dieses reiche Leben.

Gestern saßen wir wieder im Garten zusammen ...







Danke fürs Lesen!
Schön, dass es euch gibt.